Hia Jentsch-Mathiesen
Die Grundlage des Holographischen Kausal-Stellens ist - genau wie beim herkömmlichen
Familienstellen- die Verbundenheit über das morphogenetische Feld. Darüber hinaus wird
aber auch die persönliche Ebene in das Lösungsbild mit einbezogen.
Wenn wir auf diese Erde kommen, sind wir wie eine weiche Wachsplatte,
auf der noch keine Eindrücke sind,
wir haben ja hier auch noch keine Erfahrungen gemacht.
Aber so ganz ohne Gepäck kommen wir nicht an, wir haben unseren Rucksack dabei, mit
unseren in vielen Leben gesammelten Erfahrungen. Die Themen in unserem Gepäck sind
quasi unsere ungelösten Schattenanteile. Und diese sind der Schlüssel, der uns das
Familiensystem aufschließt, in das wir hineingeboren werden. Das heißt, unsere eigenen
Themen müssen mit den Themen, die das Familiensystem anbietet, übereinstimmen.
Unsere ersten Bezugspersonen sind unsere Eltern, und wir suchen bei ihnen - bewusst
oder unbewusst - Liebe, Zuwendung und Schutz. Ist diese erste Beziehung gestört, dann
ist auch die Grundordnung gestört, und die Seele versucht, diese Lücke in unserer
Persönlichkeit auszufüllen. Sie lädt sich Lasten auf, die nicht zu ihr gehören, um
geliebt, beachtet und anerkannt zu werden. Um, wenn es schon keinen eigenen Platz gibt,
"irgendeinen Platz" zu haben. Wir fangen an, den Eltern etwas abzunehmen, und oft
verachten wir sie gleichzeitig für ihre vermeintliche Schwäche. Wir fühlen uns größer
und stärker und berauben uns damit der Möglichkeit, von den Eltern das Wichtigste zu
nehmen, was nur sie uns geben können: unsere weibliche bzw. männliche Kraft, unsere
Initiation durch sie.
Bleibt dies unerfüllt, tragen wir die Sehnsucht danach in alle späteren Beziehungen
hinein, in partnerschaftliche, freundschaftliche oder in Arbeits-Beziehungen. Wir
bezeichnen diesen Ablauf als "unsere Verstrickungen", die von Generation zu Generation
"weitervererbt" werden. Eine Dynamik, die sich in den endlosen Wiederholungen bestimmter
Ereignisse oder Schicksalsschläge innerhalb eines Familien-Verbandes widerspiegelt.
Wie in einem holographischen Bild, in dem in jedem einzelnen Element das komplette
Ganze enthalten ist, so spiegelt sich auch jede unserer Erfahrungen auf persönlicher
wie auf familiärer Ebene „holographisch“ wieder.
Um also eine umfassende Lösung zu erreichen, ist es wichtig, in beiden Bereichen
befreiend zu arbeiten.
Nahezu alles. Konkrete und abstrakte Themen. Neben Aufstellungen der Familie können auch Entscheidungsschwierigkeiten aufgestellt werden. Sogar Krankheiten, Besitzverhältnisse, Ängste, Blockaden, Beruf, Erfolg, Geldprobleme, Häuserverkäufe, Tiere und vieles mehr.
Ein/e Teilnehmer/in wählt aus dem Kreis der Teilnehmer Repräsentanten für das, was er/sie
sichtbar machen möchte und stellt diese nach seinem/ihrem inneren Bild zueinander.
Die Stellvertreter erleben nun das "Wunder", plötzlich in "anderen Schuhen" zu stecken,
Gefühle und Gedanken zu haben, von denen sie bisher nichts wussten und so zu antworten,
als ob sie jemand ganz anderer wären.
Der Therapeut erarbeitet mit den Teilnehmern ein "Lösungsbild", in dem jeder seinen Platz
hat, so dass "die Kraft der dynamischen Ordnung" wieder fließen kann und Lösungen möglich werden.
Die Aufstellungsarbeit ist daher ausdrücklich lösungsorientiert, sie wird unterstützt
durch direkte Anwendung von Elementen der Reinkarnations-Therapie.
Wir arbeiten auf einer Zeitachse. Wann genau sie greift, wissen wir nicht. Wir wissen nur, dass die Wirkung gleich dreifach heilsam ist:
- für den, der aufstellt
- für den, der aufgestellt wird
- und für das ganze System, das aufgestellt wird
Denn wir alle sind Teile vom Ganzen.