Hia Jentsch-Mathiesen
Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen erfordert eine ganz
besondere Kreativität.
Jeder Mensch, egal ob gesund, behindert oder krank geboren, ist
verbunden mit einem starken Lebenswillen und einem Körper, der
überleben will, mögen die Umstände auch noch so schwierig sein.
Im Körpergedächtnis sind alle Körpergefühle abrufbar gespeichert.
Der Körper erinnert sich an alles (Denken Sie nur an etwas, vor
dem Sie sich irgendwann einmal geekelt haben...).
Und so wird er zum wichtigsten Verbündeten bei der Trauma-Arbeit,
denn über dieses Körpergefühl ist es auch möglich, schon mit
Babys zu arbeiten, um so beispielsweise Geburtstraumata zu
beenden.
Die tiefsten Traumata passieren meist in einem Lebensalter von
bis zu vier Jahren. In dieser Periode werden die Weichen für
zukünftiges Verhalten gestellt.
Therapie mit kleineren Kindern erfordert besondere Methoden, die
der kindlichen Erlebniswelt angepasst sind.
Spielerisch, mit Hilfe von Übergangsobjekten, wie z.B. das
Lieblingsspielzeug, mit Malen oder durch spezielle Puppen, ist
es für die Kinder möglich, das, was unbewusst, unausgesprochen
und manchmal unaussprechlich für sie ist, sichtbar, hörbar und
fühlbar werden zu lassen. So können die Kinder Unbeendetes
beenden. Zwanghafte Muster werden durch andere Verhaltensweisen
ersetzt. Sie können dann durch Emotionen, in denen sie stecken
geblieben sind - z.B. Wut, Trauer, Angst - leichter
hindurchgehen, um ihr Potenzial voll zu entfalten.
Mit größeren Kindern und Jugendlichen ist die Arbeitsweise
ähnlich, immer ihren Möglichkeiten und ihrem jeweiligen
Entwicklungsstand angepasst.
- Geburtstraumata
- Missbrauchserfahrungen
- Arbeit mit hyperaktiven und unruhigen Kindern
- Störungen im Essverhalten
- Phobische Zustände und Angstzustände